Deutsch-französische Partnerschaft vereint zum Friedenskonzert
Von Feinden zu Freunden
2018 – ist ein Jahr historisch denkwürdiger Jubiläen. Dabei jähren sich vor allem Ereignisse, die mit Krieg und Elend, Leid und Verbrechen in Verbindung stehen.
1938 – die Reichspogromnacht,
1918 – das Ende des Ersten Weltkrieges
1618 – der Beginn des Dreißigjährigen Krieges.
Anlässe genug um aus unserer heutigen Zeit einen Blick zurück zu richten aber vor allem an eine friedliche Gegenwart und Zukunft zu mahnen.
Dazu bietet sich das Mittel der Musik und der menschlichen Stimme im grenzüberschreitenden Gesang als ein ideales Mittel an.
Aus diesem Grund entschloss sich die Kantorei Jena in Kooperation mit dem Verein InterCoral Jena e.V. zum Totensonntag ein besonderes Gedenk- und Friedenskonzert in der Stadtkirche in die Wege zu leiten.
Es erklangen die Motette „Verleih uns Frieden" aus der Geistlichen Chormusik von Heinrich Schütz, die an das Ende des Dreißigjährigen Krieges erinnert. Neben dem Psalm 130 „De profundis“ von Christoph Willibald Gluck und „Da pacem, Domine“ von Arvo Pärt, erklangt das „Requiem“ von Gabriel Fauré. Damit demonstrierten deutsche und französische Sängerinnen und Sänger unter der musikalischen Leitung von KMD Martin Meier und seiner französischen Kollegin Edlira Priftuli Verbundenheit und Gemeinschaft, die sich wohl kaum in einem anderen Bereich so beeindruckend widerspiegeln wie in der Musik. Finden Sie hier ein Interview mit Mde. Priftuli, M. Meier und T. Schenk,
Der Friedensgruß 'Da Pacem, Domine' - eine a capella Komposition von Arvo Pärt im Gedenken an die Opfer des Terroranschlages von Madrid 2004 - wurde in besonderer Form, im großen Rund um das Auditorium vorgetragen. Durch den Anschlag wenige Tage später in Strasbourg mit mehreren Toten am Probenabend unserer Freunde erlangt diese Bitte eine bedrückende Realität.
Einen abschließenden Höhepunkt fand die deutsch-französische Begegnung in unserer Fête de l'amitié, auf der bis zum späten Abend die neu entstandenen Freundschaften gefeiert wurden.
1618 - 1918 - 2018
1918 endete der 1. Weltkrieg.
1818 waren die Folgen der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt
(1806) noch deutlich zu spüren.
1618 begann in Deutschland der Dreißig-jährige Krieg.
1418 war der 100-jährige Krieg zwischen England und Frankreich
noch in vollem Gange.
1218 wurde im 5. Kreuzzug das Waffenstillstandsangebot des Sultans
Al-Kamil durch die deutschen Verhandlungspartner abgelehnt.
Im Jahr 2018 blicken wir zurück auf Jahrhunderte der Kriege und Bürgerkriege, auf Friedlosigkeit und Unfrieden, doch ebenso auf das Entstehen der Friedensbewegung mit ihren biblischen Motto "Schwerter zu Pflugscharen".
Mit diesen vorangestellten Worten von Prof. Corinna Dahlgrün möchten wir daran erinnern, dass in der jüngeren Geschichte der 1. Weltkrieg die 'Urkatastrophe Europas' mit unvorstellbaren Leid in nahezu jeder Familie darstellte. Vor dem Hintergrund ihrer wechselvollen Geschichte und des Ende des grand guerre sollen die erfolgreichen versöhnenden Aktivitäten zwischen Deutschland und Frankreich gewürdigt werden. Dialog und Austausch steht im Vordergrund. In persönlicher Begegnung und gemeinsamen positiven Erfahrungen verwirklichen gesellschaftlich engagierte Bürger das politische Leitmotiv der europäischen Friedensordnung in konsequenter Weise und setzen auf lokaler Ebene Maßstäbe für dessen Glaubwürdigkeit und nachhaltige Umsetzung.
Wir freuen uns auf ein gemeinsames Konzert mit dem Chœur de Saint-Guillaume aus Strasbourg in Frankreich. Es ist uns eine besondere Ehre, dass er unsere Einladung zu diesem uns so wichtigen Gedenkkonzert gerne angenommen haben.
Wir stellen Ihnen unseren Partner gerne hier im Detail vor.