Monatsspruch:
Wer kann die großen Taten des Herrn alle erzählen
und sein Lob genug verkündigen?
Psalm 106,2
2. bis
9. Oktober
Sukkot: Fünf Tage nach Jom Kippur wird Sukkot gefeiert, das die Bibel (Lev. 23, 24) als das „Fest der Laubhütten" bezeichnet. Sukkot ist eines der drei Feste, die bis ins Jahr 70 n. Chr. mit großen Pilger- und Wallfahrten zum Jerusalemer Tempel gefeiert wurden und daher als Wallfahrtsfeste bekannt sind. An Sukkot erinnern sich Menschen jüdischen Glaubens an den Auszug aus Ägypten und danken für eine reiche Ernte. Während der fünf Tage zwischen Jom Kippur und Sukkot errichten Zehntausende von Haushalten und Geschäften Sukkot - Laubhütten, in denen man vorübergehend lebt und vor allem die täglichen Mahlzeiten einnimmt. Diese Laubhütten sind jenen Hütten nachgebildet, in denen die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste lebten. Einige Israelis verbringen das Fest und die folgenden sechs Tage ausschließlich in ihrer Laubhütte. Nach dem eigentlichen Festtag wird das Laubhüttenfest gemäß der Thora (Lev. 23, 36) für weitere sechs Halbfeiertage fortgesetzt. Während dieser Woche - jeder Tag ist halb Alltag und halb Festtag - sind die Schulen geschlossen, zahlreiche Geschäfte und Firmen schließen gänzlich oder sind halbtags geöffnet. Viele Israelis verbringen diese Tage an Sukkot oder Pessach an den Erholungsorten im ganzen Land.
3. Oktober
Tag der offenen Moschee - Der Tag der offenen Moschee in Deutschland ist ein seit über zwanzig Jahren bestehender, jährlich fest terminierter Veranstaltungstag, der am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit stattfindet. Das Datum wurde nach Angaben des Zentralrats der Muslime in Deutschland bewusst gewählt, um das Ziel einer religions-übergreifenden Verständigung zu verdeutlichen. Zudem soll das Selbstverständnis der Muslime, Teil des wiedervereinigten deutschen Staates zu sein, und die Verbundenheit mit allen nicht-muslimischen Bewohnern Deutschlands zum Ausdruck gebracht werden. Der Tag der offenen Moschee als ein Tag des Miteinanders und Kennenlernens bietet die Möglichkeit, die Vielfalt des muslimischen Lebens in Deutschland zu verdeutlichen, Missverständnissen vorzubeugen, Vorurteile abzubauen und im persönlichen Kontakt zu Muslimen einen Einblick in das Gemeindeleben zu erhalten.
4. Oktober
Erntedankfest: Am ersten Oktobersonntag danken die Gläubigen dem Herrn für die Gaben der Ernte.
11. Oktober
Shemini Atseret/Simchat Thora: Die Woche nach dem Laubhüttenfest beendet diesen gesamten Festtagszyklus mit Shemini Atseret, der „heiligen Versammlung am achten Tage" (Lev. 23, 36), die mit der Simchat Thora, dem Thorafreudenfest, verbunden wird. Die Feiern an Shemini Atseret/Simchat Thora konzentrieren sich auf die Thora - die Fünf Bücher Mose. Das Fest ist dafür bekannt, dass öffentlich mit den Thorarollen im Arm getanzt wird. An Simchat Thora werden Schluss und Anfang der Thora gelesen; damit kommt der Jahreszyklus der Thoralesungen zu einem Abschluss und wird sogleich wieder aufgenommen. Nach Sonnenuntergang richten viele Gemeinden meist unter freiem Himmel weitere Festaktivitäten aus, die nicht mehr durch die rituellen Bestimmungen des Feiertages eingeschränkt werden.
12. Oktober
Nossa Senhora Aparecida/ Erscheinung der Gottesmutter Maria: in der Gemeinde Aparecida del Norte im Südosten des brasilianischen Bundes-staates São Paulo bargen 1717 Fischer eine Marien-Figur aus dem Fluss Paraiba, daraufhin erschien die Gottesmutter. Sofort versammelten sich viele Gläubige und legten den Grundstein für Wallfahrten und Prozessionen mit heutzutage jährlich fast 8 Millionen Pilgern. Später wurde aus diesem Anlass die Basílica de Nossa Senhora Aparecida geweiht (Neubau 1980 von Papst Johannes Paul II. geweiht und ebenfalls mit dem Titel Basilica minor geehrt), nach dem Petersdom die zweitgrößte katholische Kirche der Welt.
Im Juli 1930 erklärte Papst Pius XI. die Gottesmutter Maria zur Königin und Schutzpatronin Brasiliens. Der Einfluss des Marienkultes in Aparecida ist enorm, in Verehrung des Nationalschreines ist Aparecida in Brasilien ein beliebter Geburtsname.
25. Oktober
Thüringer Verfassungstag: Auf der Wartburg wurde 1993 die Thüringer Verfassung beschlossen, die Thüringen als demokratischen und sozialen Freistaat mit dem Grundrecht auf Glaubens, Gewissens- und Bekenntnis-freiheit wieder dauerhaft begründet.
25. Oktober
Ende der Sommerzeit: Uhren sind um eine Stunde zurückzustellen.
29. Oktober
Mawlid an-Nabi: Ehrentag zum Gedenken an die Geburt Mohammeds, dem Begründer und Propheten des Islams. Menschen versammeln sich in festlich erleuchteten Moscheen (‚Lichterfest‘) und erzählen sich Geschichten und Legenden aus dem Leben des Propheten, beten und rezitieren religiöse Lieder.
31. Oktober
Reformationstag: Protestantische Christen erinnern an den Thesenanschlag Martin Luthers über Ablass und Buße zum Zwecke einer Disputation als Beginn der Reformation (Lutherstadt Wittenberg 1517), aber auch als öffentliche Postulierung des Eigenwertes des Zweifels und der Kritik und der Forderung nach dem selbständig denkenden Menschen. Die eigentliche Bedeutung des Reformationstages ist vielleicht sogar die Schaffung eines modernen Menschenbildes, das die Menschen zu Eigenstudium, Kritik-fähigkeit sowie individuellem und eigenverantwortlichem Handeln aufruft.