Aktuelles
Bekannte und neue Gesichter im neu gewählten Vorstand
Im Rahmen der turnusgemäßen Mitgliederversammlung des Vereins am Donnerstag, den 14. November 2024 wurde satzungsgemäß ein neues Vorstandsgremium gewählt. Die Neuwahl des Vorstands findet alle zwei Jahre statt. Der neue Vorstand wird ab sofort seine Verantwortung wahrnehmen.
Bekannte und neue Gesichter im neu gewählten Vorstandsgremium: Satzungsgemäß fand im Rahmen einer ordentlichen Mitgliederversammlung die Neuwahl des Vorstands statt. Der Vorsitzende Ralf Claus wurde von den Mitgliedern bestätigt. Als weiterer Vorstand nach § 26 BGB wurde Ronald Schleich als Schatzmeister und Vertreter des stellvertretenden Vorsitzenden gewählt sowie Ilka Meier im Amt der Schriftführerin bestätigt. Dem Vorstand beisitzen werden Toralf Schenk und Elisabeth Hienert-Brandl.
Die Mitglieder würdigten die Aktivitäten des Vereins im Jahr 2024 und beauftragten den Vorstand mit der Mitwirkung am Gedenkgottesdienstes zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Januar und einer Veranstaltung zum Gedenken an den Reichstagsbrand 1933 mit der Aufführung des Werkes von Lothar Graap/Arnim Juhre ‚Eines Tages müssen wir die Wahrheit sagen‘.
Ein herzliches Dankeschön an Gisela Guthke und Magdalene Neye, welche beide über mehrere Wahlperioden die Geschicke des Vereins engagiert mitgestaltet haben und nicht mehr kandidierten.
Neugewählter Vorstand für die fünfte Wahlperiode. Gisela Guthke (mit Blumen links) und Magdalene Neye (mit Blumen rechts) scheiden nach drei bzw. vier Wahlperioden aus dem Vorstand aus. Neu im Vorstand vertreten ist Elisabeth Hienert-Brandl als Beisitzerin (ganz links). Vorsitzender Ralf Claus (3. v.l.), Ronald Schleich als Schatzmeister (Mitte), Ilka Meier als Schriftführerin (3. v.r.) und Toralf Schenk als Beisitzer (ganz rechts) wurden im Amt bestätigt.
Solidarität mit geflüchteten Menschen
Gesponserte Konzertkarten innerhalb weniger Stunden vergriffen
Bereits zum fünften Mal bietet der Verein InterCoral Jena e.V. zu einem musikalischen Highlight Patenschaftskarten an. „Es ist uns ein Anliegen, geflüchtete Menschen daran teilhaben zu lassen, was auch uns wichtig ist.“, erläutert der Vorsitzende des Vereins, Ralf Claus. „Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr, und so viele Karten hatten wir noch nie zur Verfügung, dafür sind wir sehr dankbar.“ Vierzig Personen, vornehmlich aus der Ukraine und Syrien werden am kommenden Ewigkeitssonntag Gelegenheit haben, an der Aufführung von Brahms ‚Ein Deutsches Requiem‘ in der Stadtkirche St. Michael mit hundertfünfzig Sängerinnen und Sängern der Kantorei St. Michael und des Collegium vocale Jena teilzunehmen. Finanziert wird die Aktion durch Spenden der Kantoristen – you pay as you can – und der Verein leistet aus Eigenmittel den Differenzbetrag zu einer Platzkarte der besten Kategorie.
InterCoral Jena e.V. . in Kooperation mit JenaUA e.V. (Foto: InterCoral Jena e.V., ukrainisch-orthodoxe Kirche in Lugoj/Rumänien.
Ewigkeitssonntag, 24. November, 16:00 Uhr
Johannes Brahms: Ein Deutsches Requiem
Clara-Sophie Rohleder (Halle) – Sopran // Daniel Blumenschein (Leipzig) - Bariton
Kantorei St. Michael Jena // Collegium vocale Jena (Leitung: Fabian Pasewald)
Jenaer Philharmonie // Leitung: KMD Martin Meier
Beeindruckende Konzertreise durch Banat & Siebenbürgen
Auf ihrer fast zweiwöchigen Gastspielreise im Oktober 2024 durch das Banat und Siebenbürgen präsentierten zwei musikalische Ensembles der Stadtkirche St. Michael - der Kammerchor und das Collegium musicum - Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Camille Saint-Saëns. Unter der Leitung von Martin Meier und Ronny Vogel (Neustadt a.d. Orla) erklangen ein Orgelkonzert und eine Bach-Kantate. Mit einer Bachmotette umrahmten diese Werke drei Orchesterstücke nach jüdischen Melodien, die in großen und kleineren Kirchen unterschiedlicher Konfessionen, in der Synagoge von Lugoj und der Kulturbühne von Sighisoara aufgeführt wurden. Für die 32 mitwirkenden Kulturbotschafter aus Jena und dem angrenzenden Saale-Holzlandkreis stand die Begegnung und der Austausch mit den Gastgebern und Zuhörern vor Ort im Vordergrund. „Der Umgang und das Engagement der durch den demographischen Wandel und Abwanderung in ihrer Existenz bedrohten Gemeinden der deutschsprachigen und jüdischen Minderheit hat uns sehr beeindruckt. Ihre Strategie der Öffnung und Offenheit, aber auch ihr Stolz auf ihre Heimat und Herkunft resultieren in einer bemerkenswerten Gastfreundschaft, Zuversicht und Freude über unseren Besuch.“, erklärt Martin Meier. „Die Interpretation der Bachkantate hat unsere Herzen bewegt.“, so die gastgebende Kantorin Edith Todt in der Magaretenkirche in Mediaş. Diese Stadt war die letzte Station der fast 4.000 km langen Rundreise mit teils mehreren Aufführungen in Lugoj, der Partnerstadt von Jena, Braşov (Kronstadt), Sighişoara (Schäßburg), Viscri (Deutsch-Weißkirch) und Sibiu (Herrmannstadt).
Der Vorsteher der jüdischen Kultusgemeinde in Lugoj betonte bei der Stadtbesichtigung und dem Rundgang in der Synagoge die herausragende Bedeutung der Partnerschaft mit Jena und eines gelebten Austausches über alle Generationen, Konfessionen und Religionen hinweg.
Die Gastspielreise wurde vom Verein InterCoral Jena e.V. mit finanzieller Unterstützung des Kirchenkreises Jena, des Oberbürgermeisters der Stadt Jena und der alternative 54 e.V. organisiert und durchgeführt.
Europa der Freundschaft
und der Freundschaften
Bereits zum vierten Mal haben wir unsere Freunde aus Strasbourg getroffen: Zum Einsetzungsgottesdienst des neuen Pfarrgemeinderates hatten wir die Ehre und das Vergnügen, den vertonten Wochenspruch aus dem 42. Psalm gemeinsam mit dem Chœur de St. Guillaume aufzuführen. Anreise am Freitag, Probenarbeit am Samstag mit Étienne Ferrer und Konzert zum ersten Mal für uns in der traditionellen Pfarrkirche. Und es war schön, am Samstagabend mit traditionellen Flammkuchen und am Sonntag mit einer Bootstour unsere Freundschaft zu feiern mit vielen Gesprächen und Begegnungen und einer neuen Perspektive auf diese schöne Stadt voller Freunde mitten in Europa. Wir danken für großzügige Unterstützung des deutsch-französischen Bürgerfonds und ganz herzlich allen Gastgebern, die uns wieder auf ihr Sofa eingeladen haben.
Es erklangen:
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Psalm 42 ‚Wie der Hirschreit‘ Satz 1 und 4
Johann Sebastian Bach: “Jesu bleibet meine Freunde" (aus BWV 147)
Chœur de St. Guillaume, Kantorei St. Michael, Piano KMD Martin Meier, Leitung Étienne Ferrer
Unsere Chorreisen: Ressourcen-schonend & Umwelt-bewusst
Unser Hauptaugenmerk als Verein InterCoral Jena e.V. liegt in der Pflege der Erinnerungskultur und in der Durchführung von Austauschmaßnahmen, welche dem gegenseitigen Kennenlernen dienen, Respekt fördern, Vorurteile abbauen und einem Gemeinschaftsgefühl dienen. Dazu bedienen wir uns wiederholt des ‚Instrumentes‘ von Gastspielreisen, beispielsweise nach Strasbourg, Lublin, Belarus oder durch das Banat und Siebenbürgen (Rumänien), um diese Kontakte zu pflegen und um durch gemeinsames Musizieren deutlich zu machen, dass unser reiches kulturelles Erbe in gemeinsamen Veranstaltungen einem breiten Publikum nahegebracht werden kann. Und dabei ist die Kunst ein Aspekt, doch viel wichtiger ist der persönliche und gelebte Austausch vor Ort mit lokalen Akteuren und Besuchern.
Diese Gastspielreisen sind – insbesondere mit einem Kammerorchester und einem mehrstimmigen Chor - stets mit einem hohen Transportaufwand über lange Strecken verbunden. Nicht zuletzt durch die Leistung einer CO2-Kompensationspauschale möchten wir diese Reisen nicht nur annähernd klimaneutral gestalten, sondern haben in den vergangenen Jahren auch Gedanken entwickelt, diese möglichst Ressourcen-schonend durchzuführen.
Die Verfolgung einer angestrebten Nachhaltigkeitsleistung ist integrativer Bestandteil unserer Projektvor- und nachbereitung, um einen Ressourcen-schonenden Umgang und Umwelt-bewusstes Verhalten zu einem weiteren Alleinstellungsmerkmal unseres Vereins zu etablieren:
· in ökologischer Hinsicht streben wir eine Ressourcen-schonende und klimaneutrale Reise an, insbesondere Verzicht auf Flugreisen, ersatzweise Busnutzung mit Leistung einer budgetierten CO2-Ausgleichsabgabe;
· Abfallvermeidung durch Nutzung Mehrweggeschirr;
· Sensibilisierung zur Abfallvermeidung bei Busreisen durch Verwendung von Mehrwegverpackungen;
· Auswahl der Übernachtungsmöglichkeiten durch vorrangig zentrale fußläufige Lage zum Veranstaltungs-/Probenort;
· Auswahl der Übernachtungsmöglichkeit anhand etablierter Nachhaltigkeitskriterien, insbesondere Nutzung von Inhaber-geführten Hotels mit Ressourcen-schonendem Umgang Wasser & Strom, gute Anbindung ÖPNV, Angebot regionaler Verpflegung, was bspw. durch Zertifikate seriöser Institute wie ECO-Siegel nachgewiesen sind;
· Nutzung regionaler Anbieter für Dienstleistungen (Fremden-führung/Gruppenverpflegung etc.), respektvoller Umgang mit touris-tischen Attraktionen;
· sofern zutreffend, ergänzende Nutzung Eintrittskarte als Fahr-ausweis ÖPNV zur Anfahrt Veranstaltungsbesucher, diesbezüglicher Hinweise auf Plakatierung.
Solidaritätskarten für Messiah-Aufführung am Karfreitag. Bereits zum dritten Mal lud der Verein InterCoral-Jena e.V. mit Solidaritätskarten zum Konzert in der Stadtkirche ein. „In unserer Stadt leben derzeit ca. 1 500 Flüchtlinge, welche dem russischen Angriffskrieg in ihrer Heimat Ukraine entflohen sind und bei uns getrennt von Männern, Söhnen und Vätern leben. Ein fehlendes Gemeinschaftserlebnis wirkt dabei wie Brennglas, das den Trennungsschmerz nur vergrößert.“, so der Vorsitzende Ralf Claus. Auf Basis privater Spenden, hauptsächlich aus den Reihen der Sängerinnen und Sängern der Kantorei St. Michael ist es nun abermals gelungen, dreißig Personen zu Händels großartigem Oratorium einzuladen. Nach dem Motto ‚You give as you can‘ stockt der Verein die Differenz zu einer Karte der besten Kategorie auf, so dass zu den letzten drei großen Veranstaltungen der Kantorei schon mehr als 110 Personen aus der Ukraine, Syrien und dem Irak ein Konzertbesuch ermöglicht werden konnte.
Solidaritätspatenschaften
Unsere Stadt lebt von Austausch, Kommunikation und gemein-samen Aktivitäten. An zwei kulturellen Höhepunkt des Jahres in die Stadtkirche St. Michael wurde auf Initiative des Vereins dieser Anspruch mit einer Solidaritätspatenschaft mit Leben erfüllt.
Im Juli wurde das Oratorium Jephtha von Georg Friedrich Händel aufgeführt. Musik ist eine mächtige Kraft jeder Kultur und jeder Tradition, uns vom Alltag abzulenken und als treuer Begleiter unsere Sehnsucht nach Geborgenheit zu stillen. Im Oratorium Jephtha finden sich all diese Impulse und Aspekte des Verlassenseins, der Furcht und Zukunftsangst, aber auch der Freude, des Vertrauens sowohl auf die eigene Kraft und Stärke als auch auf den Gott Israels, der sein Volk niemals verlässt und die, die ihm vertrauen, immer behütet. Die wohlmeinende Resonanz unserer Gäste war überwältigend, haben sie doch die Musik und das Werk in dieser Form wahrgenommen.
Daher teilten wir im Dezember wiederum einen wunderbaren Abend mit dem Weihnachtsoratorium: hierzu durften wir nun 48 Gäste aus sechs Länder, vornehmlich der Ukraine, begrüßen! Für ein besseres Textverständnis wurden sie mit einem zweisprachigen Programmheft unterstützt.
Wir sind zahlreichen Mitbürgern – insbesondere Sängerinnen und Sängern aus der Kantorei - sehr dankbar, dass sie mit unerwartet großzügigen Spende in Höhe von insgesamt fast 900 €uro über achtzig Personen, die bei uns Schutz und Geborgenheit gesucht und gefunden haben, diese nachdenklichen und spannende Abende ermöglicht haben. Seitens des Vereins haben wir die Spenden aus Eigenmitteln verdoppelt.
Finden Sie bitte ausführliche Informationen zu unseren Veranstaltungen in den jeweiligen Jahresreitern in der Rubrik 'Vereinsarbeit'.